Bezahlbaren Wohnraum für Alle – auch im Alter

Die SP60+ fordert ein wesentlich verstärktes Engagement der öffentlichen Hand zur Bereitstellung von erschwinglichem Wohnraum für Senioren, Familien und Junge. Sie unterstützt deshalb die Initiative des Mieterverbandes für mehr bezahlbare Wohnungen und verlangt eine rasche Aufstockung des Fonds de Roulement. Gleichzeitig fordert sie, eine aktive Bodenpolitik zu betreiben, und dafür zu sorgen, dass für die ältere Bevölkerung für sie geeigneter Wohnraum zur Verfügung steht. In den Ballungsräumen treiben Investoren und Finanzfonds die Boden- und Immobilienpreise in astronomische Höhen. In der Folge sind für Viele die Mieten bis weit in den Mittelstand kaum mehr tragbar. Für die ältere Bevölkerung ist das Angebot an Wohnraum, der ihrer Lebenssituation entspricht, ungenügend. Oft bleibt mangels altersgerechter Strukturen nur ein kostspieliger Wechsel ins Alters- und Pflegeheim. Dies verursacht hohe Kosten für die öffentliche Hand. Die Rezepte dagegen sind längst bekannt. Sie müssen jetzt endlich realisiert werden. Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Es braucht dringend eine Offensive für den gemeinnützigen Wohnungsbau. Die SP60+ unterstützt die Initiative des Schweizer Mieterverbandes «Mehr bezahlbare Wohnungen». Sie verurteilt die Verzögerungstaktik der bürgerlichen Mehrheit in der Nationalratskommission, die eine rasche parlamentarische Behandlung der Initiative verhindert und die notwendige Aufstockung der Darlehen an gemeinnützige Bauträger (Fonds de Roulement) blockiert. Aktive Bodenpolitik. Eine aktive Bodenpolitik in den Kantonen und Gemeinden ist das A und O einer sozialverträglichen Bereitstellung von Wohnraum. Damit soll insbesondere auf kantonaler und kommunaler Ebene potentielles Bauland der Spekulation entzogen und im Baurecht mit entsprechenden Auflagen günstig abgegeben werden. Auch auf Bundesebene gibt es entsprechendes Potential in den Arealen der SBB und der bundeseigenen Betriebe. Diese sind primär für gemeinnützige Wohnbauprojekte und nicht für gewinnorientierte Luxusbauten zu nutzen. Wohnraum für Menschen der zweiten Lebenshälfte. Die SP60+ fordert die öffentliche Hand auf, mit der Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus auch den Bedürfnissen der älteren Menschen entsprechende Angebote zu schaffen. Dafür sollen auch die bestehenden gemeinnützigen Wohnbauträgerschaften dazu aufgefordert werden, sich zu erweitern. Diese Angebote haben den Einkommensverhältnissen der Bewohnerinnen und Bewohnern angepasst zu sein, sie müssen die gesundheitliche Versorgung und die Betreuung sicherstellen und den Menschen ein Leben in einem Umfeld bieten, das ihnen generationenübergreifende Kontakte ermöglicht und an vielfältigen gesellschaftlichen Aktivitäten teilhaben lässt. Basel, 3. November 2018